Warnwestenpflicht in Deutschland gilt seit dem 1. Juli 2014

Warnweste gehört in jedes Auto – Bei Nichtbeachtung droht Bußgeld

[03.07.2014] Ratgeber | gl

Seit dem 1. Juli 2014 gilt auch in Deutschland eine allgemeine Warnwestenpflicht. In jedem Fahrzeug muss nun mindestens eine solche Sicherheitsweste vorhanden sein. Im Optimalfall sollte jedoch jeder Insasse mit einer Warnweste ausgestattet werden können. Motorradfahrer bleiben von der neuen Vorschrift unberührt, diese betrifft nur Pkw, Lkw und Busse. Doch nicht jede Warnweste genügt den Anforderungen. Wir sagen Ihnen, worauf zu achten ist.

Warnweste
Seit dem 1. Juli 2014 gilt in Deutschland die allgemeine Warnwestenpflicht, Foto: Peter Atkins

Bei Nichtbeachtung droht Bußgeld

Wer ab dem 1. Juli keine Warnweste im Fahrzeug mit sich führt, dem droht ein Bußgeld in Höhe von 15 Euro. Sinn und Zweck einer solchen Warnweste sollten jedem Verkehrsteilnehmer einleuchten: durch die auffällige Weste, die im Ernstfall (z.B. bei einem Unfall oder wenn das Fahrzeug liegen bleibt) schnell über die alltägliche Kleidung zu ziehen ist, wird der Träger im Verkehr deutlich besser wahrgenommen, was das Unfallrisiko erheblich vermindert. Daher gilt: Im Ernstfall muss zuerst die Weste angelegt werden, um das das Fahrzeug zu verlassen. Bei Nichtbeachtung drohen neben einem Bußgeld auch ein verminderter Versicherungsschutz.

Aus diesem Grund raten Experten: Die Warnweste muss im Innenraum gut zugänglich verstaut sein, so dass zu jedem Zeitpunkt darauf zugegriffen werden kann. Das Handschuhfach, Sitztaschen, das Seitenfach der Tür oder der Platz unter dem Sitz bieten sich an. Tief im Kofferraum verstaut nutzt die Warnweste hingegen nichts. Expertenorganisationen wie die die DEKRA raten allerdings davon ab, die Schutzweste über die Sitze zu hängen: Durch den steten Sonneneinfall bleichen die grellen Schutzwesten aus und können so ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Zudem können andere Verkehrsteilnehmer abgelenkt werden.

Auf die Norm DIN EN 471 achten

Nicht jede Schutzweste genügt der neuen Vorschrift. Aussehen und Funktionsweise sind in der Norm DIN EN 471 beziehungsweise EN ISO 20471:2013 definiert. Diese ist auf der Packung der Schutzweste sowie dem Waschzettel abgedruckt. Demnach muss es sich um eine rote, gelbe oder orangene Warnweste mit zwei umlaufenden, fünf Zentimeter breiten, reflektierenden Streifen handeln. Zudem muss sich die Weste mit einem Klettverschluss verschließen lassen.

Sie können Warnwesten günstig im Internet bestellen oder im Autofachhandel kaufen. Auch die meisten Tankstellen bieten diese an. Der Durchschnittspreis liegt bei vier Euro. Zudem empfehlen Experten das Mitführen einer Warnweste für jeden potentiellen Mitfahrer – bei dem überschaubaren Preis eine durchaus sinnvolle Anschaffung. Die Standardgröße ist für ausschließlich für Erwachsene geeignet. Für Kinder und Heranwachsende gibt es spezielle Größen.

Teilweise drastisches Bußgeld im europäischen Ausland

In anderen Ländern ist das Mitführen von Warnwesten schon länger Pflicht. Dort gilt generell, dass im Falle einer Panne, jede Person, die das Fahrzeug verlässt, eine Weste tragen muss. Dementsprechend muss auch die Anzahl der mitgeführten Warnwesten zwangsläufig der Anzahl der mitfahrenden Personen entsprechen. Auch aus diesem Grund sollte nicht nur eine Warnweste gekauft werden, denn die Bußgelder sind happig: In Portugal können zwischen 120 und 600 Euro Strafe fällig werden. Weitere Länder in denen die Warnweste Pflicht sind Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Slowenien, Slowakei, Spanien und Ungarn.